Ein großes, weites Herz auf einer zugefrorenen Autoscheibe. So ein gemaltes Herz braucht keine Erklärung. Jede, jeder weiß, was damit gemeint ist: Verbundenheit, Zuneigung, Liebe. Es steht auch für die eigene Überzeugung: „Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott“, sagte Martin Luther vor 500 Jahren. „Herz“ – eines der am meisten gebrauchten Worte in der Bibel. Man war überzeugt, in der Mitte des Menschen – im Herzen – kommen Denken, Erkennen, Fühlen und Wollen zusammen.

Um ein Herz, um ein neues Herz, geht es in diesem Bibelwort: „Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch“. (Ez 36,26). Man kann diesen Satz hören, als ginge es hier um eine sehr plötzliche Veränderung.

Liest man im Buch des Propheten Ezechiel ein wenig weiter, wird deutlich, es geht um einen langen Prozess der Veränderung und Verwandlung. Es geht darum, sich wieder zu Gott zu wenden, neu auszurichten, neu zu orientieren. Und das geschieht nicht von jetzt auf gleich, sondern nach und nach.

Ein neues Herz, ein neuer Geist. Im Denken, Erkennen, Fühlen und Wollen erneuert werden. Das wünsche ich mir für mein Leben und für viele Bereiche, in denen Menschen Verantwortung tragen.

Gott selbst wirkt die Erneuerung, sagt der Prophet Ezechiel. Wandel braucht Zeit und Raum. Das Bibelwort ruft in Erinnerung, dass Gott die Welt ins Herz geschlossen hat. Wir haben die Chance, uns immer wieder neu auszurichten, – uns zu wandeln.

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