Bereits am Eingang locken der Duft von Kaffee und Brüsseler Waffeln mit Erdbeeren und Schlagsahne. Dann verzaubert eine Blumeninsel in Rosaweiß und zartem Violett. Unterm kühlen Blätterdach stehen Stühle, in der Nachmittagssonne eine Gartenbank. Bienen summen. Irgendwo plätschert ein Brunnen.
Beim “Tag der offenen Gartenpforte“ fand ich diesen paradiesischen Garten einer leidenschaftlichen Gärtnerin. Paradiesisch im wahrsten Sinne des Wortes, denn Paradies heißt übersetzt Garten. Ein umfriedeter Ort. Und ein Ort, an dem gearbeitet, „bebaut und bewahrt“ wird. Ein Garten ist nie fertig. Im Paradiesgarten wird einem nicht langweilig.
Gärten erobern die Stadt: Beim urban gardening werden städtische Flächen gärtnerisch genutzt. Guerilla-Gärtner führen „Überraschungspflanzungen“ durch. Gemüse- und Kräuterbeete findet man nun auch auf Balkon oder Terrasse. So entstehen auf kleinstem Raum Paradiese – auch für Bienen und Schmetterlinge.
Das Stichwort Paradies erinnert an die Geschichte vom Garten in Eden. Auf den ersten Seiten der Bibel zu finden: Am Anfang war ein Garten und Gott, Mensch und Natur in ungebrochener Beziehung.
Am Anfang war ein Garten. Dieses Bild gefällt mir. Weil ich Gärten mag und Bäume, Blumen, Bänke, Brunnen und Bienen. Mitten im Leben. Vielleicht erwartet uns am Ende auch ein Garten? Schlecht wäre das nicht.
Die Autorin leitet seit 2016 Online-Angebote rund um Bibel und Themen des christlichen Glaubens in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Zuvor war sie viele Jahre als Pastorin in Gemeinde und Schule tätig. Mit ihrer Familie lebt sie seit 2001 in Hildesheim.
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