Eine kleine Nachlese zum 1. Ökumenischen Fachtag Bibel
Ein „Blitzlicht“ vorher
Samstag, 18. Mai 2019, 7.30 Uhr, großer Saal „Lüneburg“ im Dachgeschoß des Hanns-Lilje-Hauses in Hannover: „Na nu, da stehen ja noch gar keine Stühle in ausreichender Zahl! Und wo sind die Pinnwände? Und geht das Mikrofon denn auch?“ – „Immer mit der Ruhe!“, beschwichtigt der Hausmeister meinen Kollegen Steffen Marklein und mich, „Es ist ja noch ausreichend Zeit, bis die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen werden!“
Ich merke: ein wenig Anspannung liegt in der Luft und etwas Nervosität macht sich in mir breit. Denn immerhin haben wir Premiere heute. Der 1. Ökumenische Fachtag Bibel mit seinen gut 60 angemeldeten Teilnehmer*innen ist schon eine „Hausnummer“. Ob das Gesamtkonzept aufgeht? Werden die Menschen die biblische Inspiration finden, die sie suchen? Und gleichzeitig wächst die Vorfreude auf einen biblisch reichhaltigen Tag!
Eine „Momentaufnahme“ mittendrin
12.40 Uhr, großer Saal „Lüneburg“ und Vorraum: Überall stehen essende Menschen. Es ist nämlich gerade Mittagspause mit Suppe und belegten Brötchen. Angeregte Gespräche, Austausch und Vernetzung. Auch der Büchertisch wird gut frequentiert.
Hinter uns liegt ein eng getakteter und inhaltlich dichter Vormittag – da haben wir uns die Pause redlich verdient. Prof. Theißen hat pointiert den Römerbrief als „Theologie in Bildern“ erschlossen – ein Zugang, der den oft sperrigen Text ein wenig zugänglicher macht. Anschließend wurden in Gruppenarbeiten Bilder von Gott oder Bilder vom Menschen mithilfe ausgewählter Texte aus dem Römerbrief vertieft oder die grundsätzliche Frage nach der Macht der Bilder diskutiert. Und passend dazu hat die Malerin Natalia Rudolf das Gehörte und Bedachte in einem Bild festgehalten – als künstlerische Resonanz.
Ein „Rückblick“ am Schluss
18.00 Uhr, Erixx (RE 10) von Hannover nach Hildesheim, irgendwo zwischen Sarstedt und Hildesheim Hbf: Ich sitze im Zug nach Hause. Ein wenig müde und erschöpft, weil mich der Fachtag geschafft hat. Erleichtert bin ich, dass alles gut lief. Auch glücklich und zufrieden. Es ist ein großes Geschenk, mit einer so motivierten und engagierten Gruppe einen biblischen Tag verbringen zu können.
Die Klänge und Eindrücke des Nachmittags wirken in mir nach. Prof. Theißen hat in seinem zweiten Impulsvortrag den Römerbrief als „persönliches Bekenntnis“ entfaltet – und diesen Brief tief in der Biographie des Paulus verankert. Das hat mir manch schwierige und herausfordernde Textpassage noch einmal neu nahegebracht. Als künstlerische Resonanz hat der Musiker Martin Fritz auf seinem Cello improvisiert – das war eindrücklich. In den sechs unterschiedlichen Workshops waren dann Aktivität, Kreativität, eigenes Bekenntnis angesagt – je nach persönlicher Vorliebe: Bibliolog oder Standbilder oder Playing Arts oder Fotografie oder Kalligraphie oder Malerei. Da kamen alle auf ihre Kosten.
Noch ein „Vorausblick“
Und während ich aus dem Zugfenster schaue, die Eindrücke noch lebendig in mir sind und nachklingen – ertappe ich mich dabei, wie ich mich schon auf den 2. Ökumenischen Fachtag freue!
Save the date: 2. Ökumenischer Fachtag Bibel am Sa., 20. Juni 2020, Tagungshaus St. Clemens in Hannover.
Zum Hintergrund:
Am Samstag, 18. Mai 2019, fand der 1. Ökumenische Fachtag Bibel in Hannover statt – veranstaltet vom Netzwerk Bibel Niedersachsen. Der Tag stand unter dem Motto: “… reich an Hoffnung” – Der Römerbrief als Quelle des Glaubens heute. Impulsgeber von biblischer Seite war Prof. em. Dr. Gerd Theißen. Künstlerische Resonanzen gaben Natalia Rudolf (Malerin; www.art-ru.de) und Martin Fritz (Cellist). Als Workshops standen zur Auswahl: “Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse …” – Workshop Bibliolog (Rainer Brandt; www.bibliolog.de); “StandPunkte und TextBewegungen” – Workshop Standbilder (Cornelia Renders); “HoffnungsSpielerei” – Workshop Playing Arts (Andrea Kuhla); “Sicht.Weisen. Mutige Bilder” – Workshop Fotografie (Andreas Furhmann; www.pistaziengruen.de; “Vom Eindruck zum Ausdruck” – Workshop Kalligraphie (Birgit Nass; www.birgitnass.de/Dr. Barbara Hanusa); “Farbe bekennen” – Workshop Malerei (Natalia Rudolf).
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