Zum 42. Mal finden in Oberammergau 2022 die Passionsspiele statt. Die nur alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele wurden 2020 coronabedingt um zwei Jahre verschoben. Gespannt schaut das kleine bayrische Dorf nun auf das Großereignis im nächsten Jahr.
Seit 1633, als man nach einer großen Pest gelobte, die Geschichte der „Passion des Jesus von Nazareth“ alle zehn Jahre nachzuspielen, sind die Passionsspiele nur drei Mal ausgefallen bzw. verschoben worden. Heute haben sich die Spiele zu einem regelrechten ökumenischen „Event“ entwickelt. Es kommen Menschen aus allen Kontinenten. Mehr als eine halbe Millionen Besucher:innen waren es 2010.
Unter der Spielleitung von Christian Stückl haben sich die Passionsspiele in den letzten Jahrzehnten zu spannenden neuen Inszenierungen gewandelt. Sie schöpfen ihre Faszination u.a. aus einem vielseitigen Wechselspiel von religiöser Tradition, cineastischer Provokation und moderner Bibelauslegung. Der Ruf des alten „Oberammergau“ war seit der 60er Jahren sehr schlecht. Die Spiele galten als Inbegriff einer religiös begründeten christlichen Judenfeindschaft. Dies hat sich zum Glück geändert.
Unter den derzeitigen Bedingungen der Corona-Pandemie werden die Passionsspiele 2022 zudem eine zusätzliche Aktualität erfahren, möglicherweise sogar anknüpfend an ihre Ursprünge im 17. Jahrhundert.
Diesen historischen Spuren sowie den spannenden, neuen Interpretationen in Oberammergau wollen wir auf der Studienfahrt nachgehen.
Der Besuch der Passionsspiele am 26. Juni wird begleitet von einer Vor- und Nachbereitung im Theologischen Studienseminar Pullach.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation vom Haus kirchlicher Dienste Arbeitsfeld Kunst und Kultur, der Hannoverschen Bibelgesellschaft e.V. sowie dem Arbeitskreis Kirche und Film in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.
Zielgruppe: An den Passionsspielen, Theater, Film und Bibel begeisterte Multiplikatoren sowie andere Neugierige und Interessierte, besonders aus Kirchengemeinden, der Jugendarbeit, Schule, Erwachsenenbildung, Universität und anderen Bildungseinrichtungen.
Ort: Theologisches Studienseminar Pullach & Oberammergau
Leitung:
Steffen Marklein, Theologischer Studienleiter der Hannoverschen Bibelgesellschaft; Dennis Improda, Referent im Arbeitsfeld Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste Hannover
Referent:
Prof. Dr. Wolfgang Reinbold, Universität Göttingen
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