Wer mit Engeln nur sehr wenig anfangen kann oder sie sich als himmlische Wesen ohne irdische Zuständigkeit vorstellt, wird in diesen Engel-Gedichten neue Erkenntnisse und Perspektiven bekommen. Die existentialistische Sprache Schönfelds weist über das Menschliche hinaus. Dabei nutzt sie zuweilen auch die hebräische Gottesanrede Adonaj, wie sie in jüdischer Poesie oder der Bibel in gerechter Sprache angewandt wird.
Ihre Texte sind einfach offen für mehr, so dass Engel einen Platz finden und immer wieder neu zur Geltung kommen und manchmal auch nicht. Sie sind Skizzen engelischer Diesseitigkeit, die erfahrungsgedeckt beschrieben worden sind. Ein ambivalentes, unter dem Strich positives, inniges Verhältnis zu Engeln bildet die Achse der meisten Gedichte. Daraus ergibt sich die erhoffte Leichtigkeit, die Erdenschwere vergessen lässt und den ersehnten aufrechten Gang möglich macht. Engel sind in der Leichtigkeit von Blumen und Pflanzen, von Vögeln, im Wind, im Licht oder im Schatten ihrer selbst oder in Nachbarsgarten zu finden. Engel sind Wesen mit erweitertem Überblick. Sie sind Kraftquellen, die jedoch nicht überstrapaziert werden dürfen. Ihr Woher ist nie das des Menschen. Ihr Wohin vielleicht. (Aus dem Vorwort von Matthias Kaiser)
Maren Schönfeld ist 1970 in Hamburg geboren, aufgewachsen in Stade und lebt seit 1999 in Hamburg. Sie schreibt Lyrik, Kurzprosa, Sachbücher und journalistische Texte. 2017 wurde sie für die Engel-Gedichte mit dem Lyrikpreis der Hamburger Autorenvereinigung ausgezeichnet. Diese Gedichte sind maßgeblich von der Frage inspiriert, wie wir Menschen mit den Engeln umgehen, sie sind auch beeinflusst von den Duineser Elegien Rilkes und seinem Engel-Bild.
Referentin: Maren Schönfeld
Verantwortlich: Christiane Huß, Geschäftsführerin der Stader Bibel- und Missionsgesellschaft e.V.
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